Die Mehrung der Hitzetage und die Gefahr durch Starkregen sind in diesem Kontext zwei zentrale Herausforderungen für die Städte. Um die urbane Lebensqualität zu stärken, braucht es hierauf Antworten. So konzentrieren sich die Klimaresilienzstrategien der Partnerstädte auf die Schaffung von Luftaustauschbahnen, die Etablierung von Klimaoasen in der Innenstadt und die Schaffung zusätzlicher Retentionsbereiche für Niederschlagswasser.
Beim jüngsten Treffen der Donaustädte besuchten die Verantwortlichen aus den Donaustädten die schöne Gäubodenstadt Straubing. Beim Rundgang über den Straubinger Stadtplatz zeigten sich die Besucher beeindruckt von Straubings Hitzeschutz-Projekten mit Sprühnebelanlage, beschatteten Sitzbereichen und Trinkbrunnen in zentraler Lage. Zur Nachahmung angeregt hat zudem das Hitzepaten-Konzept, um hitzebelastete Personen zu unterstützen.
Kommunale Wärmeplanung in der Praxis konnten die Gäste aus den Donaustädten bei der abschließenden Führung durch die Wärmezentrale Kagers der Stadtwerke erleben. Stefan Manger und Stephan Cimolino stellten den regionalen Umfang der Wärmeversorgung dar und berichteten von den Herausforderungen bei der Umstellung der Anlage auf den Betrieb mit Hackschnitzeln.
Der Austausch der Donaustädte lieferte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewinnbringenden Input sowie Inspiration für neue, zielführende Maßnahmen. In einer Folgeveranstaltung soll das Starkregen-Frühwarnsystem der Stadt Passau, konzipiert aufgrund eines verheerenden Starkregenereignisses im Jahr 2016, noch detaillierter vorgestellt werden, um bei diesem strategisch wichtigen Thema weiter voneinander zu lernen.
Im Juni 2023 begrüßte Bürgermeister Werner Schäfer zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Straubing Klimaschutz-Verantwortliche und Wirtschaftsförderer aus den Städten Regensburg, Deggendorf und Passau.
Straubing auf dem Weg zur Global Nachhaltigen Kommune – damit startete Klimaschutzmanager Thomas Schindlbeck die Vortragsreihe. Er stellte das Engagement des Nachhaltigkeitsbeirats vor und ging insbesondere auf energiepolitische und stadtplanerische Maßnahmen zur Nachhaltigkeitsförderung ein. Mit der Stadt-Raum-Grün-Strategie und den innerstädtischen Renaturierungsmaßnahmen stärke Straubing seine Klimaresilienz. Wirtschaftsförderin Daniela Bachmeier stellte im Anschluss die Klimaschutzinitiativen der Wirtschaftsförderung vor, darunter das CSR-Netzwerk Straubing, das Zertifizierungsprogramm ÖKOPROFIT sowie das Ausweisungs- und Besiedlungskonzept für das Nachhaltige Gewerbegebiet Eglseer Breite.
Wie können wir in Zeiten der großen Transformation unsere Wirtschaftskraft erhalten? Diese Frage stellt sich auch Regensburg. Mit Lenkungsgruppe, Energieteam, Stabsstelle Klimaschutz und Energieagentur sind in Regensburg zahlreiche Akteure mit den relevanten Themen befasst. „Produktiv – gerecht – grün“ laute die Leitlinie, so EU-Koordinator Klaus Grepmeier. Mit Fokus auf Zukunftsbrachen wie Green Tech und Future Mobility will Regensburg auch weiterhin High-Tech-Standort bleiben. Lilli Wolff von der Energieagentur Regensburg stellte die Meilensteine des Green Deal Regensburg vor, der die Klimaneutralität Regensburgs bis zum Jahr 2035 zum Ziel hat.
In Deggendorf laufen alle Fäden in Sachen Klimaschutz bei der Stadtplanung zusammen. Im Rahmen eines Klimaanpassungskonzepts werden Handlungsempfehlungen auf Quartiersebene entwickelt. Mit Hilfe eines digitalen Zwillings können Starkregenereignisse simuliert werden, so Stadtplaner Klaus Busch. Die kommunalen Handlungsmöglichkeiten des Rahmenklimaschutzkonzepts stellte Klimaschutzmanager Stefan Stricker vor. Er verwies auch auf die Vorbildfunktion der Verwaltung, die nicht nur planen, regulieren und versorgen müsse, sondern auch selber als Verbraucher auf umweltfreundliches Handeln achten müsse, so z. B. bei der energetischen Sanierung der städtischen Liegenschaften oder beim Fuhrpark.
Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 strebt die Stadt Passau an, wie Klimaschutzmanager Wolfgang Seiderer und Umweltberaterin Carolin Stadler berichteten. In Zusammenarbeit mit einer Beratungsagentur wurde ein umfassendes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Die definierten Maßnahmen sollen nun in den jeweils zuständigen Fachstellen umgesetzt werden, was angesichts der überall herrschenden Personalnot oftmals nicht ganz leicht ist.
Der Austausch der Donaustädte lieferte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewinnbringenden Input sowie Inspiration für neue, zielführende Maßnahmen. Ausführlich diskutiert wurden die unterschiedlichen organisatorischen Strukturen und Verantwortlichkeiten wie auch die finanziellen Kapazitäten, die für die umfangreichen Aufgaben zur Verfügung stehen. Nicht überall kann man auf die „klassische Klima-Million“ zurückgreifen. Eine stärkere finanzielle Unterstützung durch Land und Bund wäre dringend nötig, darüber ist man sich einig. Gemeinsam ist den vier Donaustädten, dass die Klimatransformation überall unter Einbindung der Öffentlichkeit passiert, sei es durch Bürgerbefragungen, Klimaschutzwerkstätten oder öffentliche Diskussionsforen. Bei einer Highlight-Führung durch das NAWAREUM konnten die Gäste aus den Donaustädten Nachhaltigkeit mit allen Sinnen erleben und zugleich einen Einblick in Straubings Wissenschaftsviertel erhalten.
Wirtschaftsregion Donaustädte
c/o Stadt Deggendorf
Andreas Höhn
Stadt Deggendorf – Wirtschaftsförderung
Oberer Stadtplatz 1
94469 Deggendorf
Tel. +49 (0)991 2960-199
andreas.hoehn@deggendorf.de
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